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Konzept der Sekundarstufe der Albatros- Schule

In der Sekundarstufe werden die Schülerinnen und Schüler in den Klassen 5-6, 7-8, und 9-10 in zwei Jahrgängen zusammengefasst (Ausnahme bilden die Klassen 9- 10 mit der Möglichkeit Schülerinnen und Schüler drei Jahre aufzunehmen) und unterrichtet. In jeder Klasse lernen ca. 9-12 Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichsten Fähigkeiten und Kompetenzen im Alter von 11-bis 19 Jahren.

Die Ziele und Inhalte der Sekundarstufe richten sich u.a. nach Bildungsgängen und den unterschiedlichen Lernniveaus bzw. dem individuellen Förderbedarf der einzelnen Schüler. So liegt für einige der Kern des Unterrichts weiterhin schwerpunktmäßig auf den Kulturtechniken und richtet sich nach den entsprechenden fachdidaktischen Gesichtspunkten mit dem Ziel eines Schulabschlusses aus, während für andere Schüler lebenspraktische Inhalte im Vordergrund stehen. Für die Schüler mit schwerster Behinderung muss im Unterricht der Vorrang in körper- und sinnesorientierten Unterrichtsvorhaben gewährleistet sein.

Unterricht und Inhalte

In der Sekundarstufe werden die Lernenden den Bildungsgängen entsprechend unterrichtet:

Die Arbeitsgemeinschaften als Wahlpflichtangebote sind in der Stufe besonders unter dem Freizeitaspekt wichtig. Sie werden in der gesamten Sekundarstufe angeboten, da so eine Vielfalt an Angeboten wie z.B. Bouldern, Tischtennis usw. gewährleistet ist. So werden auch Kontaktmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler, sowie Lehrer der Sekundarstufe geboten. Sie finden für alle Lernenden wöchentlich an einem Nachmittag statt. Die Angebote werden abwechselnd von den Jugendlichen und den Lehrkräften vorgeschlagen.

Als besonderes Merkmal der Sekundarstufe gilt der Beginn der Pubertät als eine Phase der existenziellen Verunsicherung, die durch eine Stabilisierung der individuellen Persönlichkeit des Schülers begleitet werden sollte:

  • die Entwicklung des Selbstwertgefühls,
  • die Ich-Stärkung,
  • die Loslösung vom Elternhaus,
  • die Entwicklung der Ich-Identität,
  • die Wahrnehmung der eigenen Behinderung und die Entwicklung eines realistischen Selbstkonzepts

sind besondere Förderziele dieser Stufe.

Zentrale Unterrichtsinhalte zum Thema Pubertät sind: mein Körper, Sexualität (AWO und andere Anbieter), Freundschaft/Gefühle und Suchtprävention.

Die mit der Pubertät verbundene Loslösung von bisherigen Mustern in den einzelnen Lebensbereichen sollte in der Schule und im Unterricht durch einen Zuwachs an Verselbstständigung und lebenspraktischer Erfahrung begleitet werden.

Themen, wie eine sinnvolle Freizeitgestaltung, sich in der Öffentlichkeit zurechtfinden, Haushalt und Wohnen gewinnen eine besondere Bedeutung.

Projekte und Veranstaltungen

In Zusammenarbeit mit Verkehrssicherheitsberatern der Polizei Bielefeld organisieren die Klassen 7/8 in jedem Schuljahr ein Verkehrsprojekt, in dem die Schüler lernen, sich, ihren Fähigkeiten gemäß, im öffentlichen Verkehrsraum zurechtzufinden und zu bewegen. 

In der Sekundarstufe findet jährlich eine Kooperationen mit der Gesamtschule Rosenhöhe in Form eines gemeinsamen Tanzprojektes statt.

Die Schülerinnen und Schüler können an regionalen und überregionalen Sportfesten wie Schwimmen, Leichtathletik, Tischtennis, Fußball, Rollstuhl- Basketball, Rollstuhl- Hockey und Wheelsoccer teilnehmen.

 

Berufsorientierung der Klassen 9-10

Die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit der Lernenden steht im Mittelpunkt der Arbeit der letzten zwei/drei Schuljahre. Zur Vorbereitung auf ein möglichst selbstbestimmtes Leben wird schwerpunktmäßig eine Stabilisation im sozial-emotionalen Bereich angestrebt.

Neben der Einübung von Schlüsselkompetenzen, werden verstärkt Fertigkeiten und Fähigkeiten zur selbstständigen Bewältigung alltäglicher Situationen angebahnt und gefestigt. Dazu gehören u.a. die folgenden Themen:

  • der Umgang mit Geld
  • Uhrzeiten und Termine einhalten lernen
  • das Suchen nach angemessenen Lösungsstrategien unter Zuhilfenahme der individuellen Möglichkeiten und Kompetenzen in den Bereichen Sprechen, Entscheiden, Bedürfnisse äußern,…
  • Auseinandersetzung mit Themen der nachschulischen Wirklichkeit wie Wohnen außerhalb der Familien, Mobilität, Freizeit
  • Partnerschaft und Sexualität
  • die Entwicklung von Selbstverantwortung und Konfliktlösungsverhalten
  • Ausdauer am eigenen Arbeitsplatz
  • Nutzung von Hilfsmitteln
  • Beschaffung von Informationen
  • Gesellschaftliche Teilhabe (z.B. demokratisches Verständnis, ..)
  • Übertragung von Lerninhalten, die die Schülerinnen und Schüler in der Vergangenheit gelernt haben auf alltägliches Handeln (Hauswirtschaft, Straßenverkehr, Kommunikation mit fremden Menschen, Umgang mit Arbeitsaufträgen uvm.).

Bei der Möglichkeit einer zielgleichen Förderung wird ein Wechsel des Förderortes zur Regelschule oder Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen angestrebt. Der Zeitpunkt der Schulentlassung kann auch vor Erreichen des 18. Lebensjahres möglich sein, wenn es die individuellen Bedingungen erfordern.

Die Berufsfindung während der zwei bis drei Jahre vor der Entlassung hat starken Prozesscharakter, bei dem die Praktika, ihre Vor- und Nachbereitung und die enge Zusammenarbeit mit der Rehaberatung der Agentur für Arbeit und dem Integrationsfachdienst eine große Bedeutung besitzen.

Mit Aufnahme in die Klassen 9-10 sollten alle Lernenden, die mobil genug sind und deren Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zumutbar ist, aus dem schulischen Fahrdienst genommen werden (Selbstständigkeit fördern und abverlangen, möglichst hohes Maß an Normalität vergleichbar den Regelschulen).

Außerschulische Partner der Klassen 9/10

In den Klassen 9/10, sowie natürlich auch der M2 arbeiten wir, nicht nur im Rahmen der Berufsorientierung, mit vielen Partnern zusammen.